Die Italienisch-Profiltage sind inzwischen eine nicht mehr weg zu denkende Tradition am OHG. Während Klasse 9 in der Regel nach Italien fährt und dort die interkulturellen Inhalte des Unterrichts in der Praxis vertieft, erleben die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 10 besondere Aktivitäten für landeskundliche Erfahrungen.

Dieses Jahr vertieften die Lernenden aus Klasse 8 ihre Sprachkenntnisse in einem Konversationskurs mit Frau Lavinia Sangiorgi, einer Dozentin des Istituto di cultura italiana in Stuttgart. Einen ganzen Vormittag lang wurden die Grundkenntnisse, die die Klasse im vergangenen Schuljahr erworben hat, spielerisch und abwechslungsreich wiederholt und gefestigt. Die Klasse 10 hingegen setzte sprachliche und interkulturelle Kenntnisse in einem theaterpädagogischen Workshop mit ihrem Italienischlehrer Herrn Reutter um, der zugleich die Theaterarbeit am OHG leitet. Im Vordergrund standen dabei die über die Sprache hinausgehenden Mentalitätsunterschiede, die nicht selten zu teils amüsanten Missverständnissen führen können.

Italien ist weltweit für seine exzellente Küche bekannt, somit ist es fast schon eine Pflichtaufgabe für Italienischlernende, im Rahmen der Profiltage zu kochen. Klasse 8 kochte zusammen mit ihrer Italienischlehrerin Frau Schwienbacher-Bratschke unter der Anleitung von Frau Colombo-Scheffold ein dreigängiges Menü mit je zwei Varianten. Zu Beginn wurden Vokabeln rund ums Kochen wiederholt, bevor sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen und mit auf Italienisch formulierten Rezepten ein wunderbares Essen für alle kochten. Die Klasse 10 lernte von Frau Trezza, der Mutter einer Schülerin, wie man Cavatelli herstellt, bevor daraus ein leckeres Menu gezaubert wurde.

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Die historische Dimension des Kontakts zwischen Italien und Deutschland stand im Mittelpunkt der gemeinsamen Tagesexkursion beider Klassenstufen zusammen mit Frau Einhoff, Herrn Reutter und Frau Schwienbacher-Bratschke. Augsburg, eine der ältesten deutschen Städte, wurde vor ungefähr 2000 Jahren bereits von Italien aus als römische Provinzhauptstadt gegründet. Auch nach dem Ende des Römischen Reichs einige hundert Jahre später blieb Augsburg allein schon wegen seiner verkehrsgünstigen Lage im Handel mit Italien verbunden. Aber auch als Sitz mehrerer Reichstage des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, das als politische Einheit viele Jahrhunderte lang Deutschland und einen Teil Italiens vereinte, war es oft Mittelpunkt dieses deutsch-italienischen Reichs. Bei Stadtführungen erlebten die Schülerinnen und Schüler, welch nachhaltige italienische Einflüsse dieser Kontakt in Architektur, Kunst und Kultur hinterlassen hat.

In Zeiten zunehmender nationaler Egoismen ist die Auseinandersetzung mit dem Reichtum durch Kulturaustausch besonders wichtig, wozu die Italienisch-Profiltage einen wichtigen Beitrag leisten. Für diese Aufgabe wurden die Veranstaltungen dann auch großzügig sowohl vom Förderverein des OHG als auch dem Programm der Europaschule OHG unterstützt.

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